Nachdem der Europaabgeordnete Ismail Ertug am 5. Februar zum Vorsitzenden der SPD Oberpfalz gewählt war, hatte er seinen Rückzug vom Posten des Vorsitzenden des Unterbezirks Amberg-Sulzbach-Neumarkt angekündigt.
An diesen Samstag trafen sich nun die Delegierten zum Unterbezirksparteitag und wählten Johannes Foitzik aus Neumarkt einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Unterbezirks. Er ist der erste Neumarkter Genosse der in dieses Amt inne hat.
Ismail Ertug begrüßte die Delegierten, die aus dem Stadtverband Amberg und den beiden Kreisverbänden Amberg-Sulzbach und Neumarkt zu diesem Unterbezirksparteitag nach Kastl gekommen waren.
In einem Eingangsreferat berichtete der Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch aus Weiden über die aktuelle politische Situation. „Die ersten Wochen der Regierung Scholz waren be-stimmt von der Pandemie, bevor am 24. Februar der brutale Überfall Putins auf die Ukraine erfolgte.“ Er habe nicht damit gerechnet, dass nach vielen Jahren des Friedens wieder Menschen in Europa sinnlos abgeschlachtet werden. Lange Zeit wurden Zweck und Nutzen der Bundeswehr sehr oft kritisch hinterfragt. Durch diesen menschenverachtenden Angriffskrieg wurde eine Zeitenwende eingeläutet. Olaf Scholz handelt. „Die 100 Millionen Sondervermögen für die Bundeswehr hätte ich auch viel lieber für soziale Maßnahmen, in der Bildung oder beim Klimaschutz gesehen, aber auf diese neue Situation muss reagiert werden.“ So Grötsch. „Putin hat nicht nur die Ukraine überfallen, er hat deutlich zum Ausdruck gebracht, was er von den Werten eines freien Europas - Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität - hält und dass das nicht seine Werte sind.“
Aber auch die Pandemie beschäftigt die Regierung weiterhin. „Die Impfpflicht konnte im Bundestag nicht beschlossen werden, weil Parteien ihre Interessen über das Gemeinwohl gestellt haben. Auch beim Klimaschutz ist es besonders wichtig, dass die Menschen von der Politik mitgenommen werden. Nur so kann Vertrauen aufgebaut werden. Stellt Euch nur mal vor, Merz, Laschet oder gar Söder wäre jetzt Bundeskanzler?“ Uli Grötsch ist deshalb froh, dass in diesen schwierigen Zeiten die Regierung vom Sozialdemokraten Olaf Scholz geführt wird.
Am 12.04.2013 wurde Ismail Ertug erstmal als Vorsitzender des Unterbezirk Amberg-Sulzbach-Neumarkt gewählt. Fast auf den Tag genau nach neun Jahren gibt er dieses Amt nun ab, weil er als Bezirksvorsitzender eine Ämterhäufung vermeiden möchte. „Die Welt damals war noch in Ordnung.“, blickte er auf seine Amtszeit zurück. „Obwohl es auch seinerzeit Probleme gab, haben wir zumindest den Frieden auf unserem Kontinent nicht als gefährdet angesehen. Wie schnell Stabilität zerbrechen kann, sehen wir heute an der Ostflanke Euro-pas. Ob die Finanzkrise der Staatshaushalte, Migrationsströme Richtung Europa, Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine oder die immer fortwährenden Bemühungen zur Reduzierung der Erderwärmung, mit alledem sind wir konfrontiert worden.“
Auf der Tagesordnung stand auch die Änderung der Satzung des Unterbezirks. Die Delegier-ten stimmen einstimmig dafür, dass künftig der Unterbezirk durch eine Doppelspitze geführt werden kann. Auf Bundes-. Bayern - und Bezirksebene, aber auch im Stadtverband Amberg hat sich dieses Modell bewährt. Ismail Ertug bildet gemeinsam mit der Regensburger Bundestagsabgeordneten Dr. Carolin Wagner die Doppelspitze der Oberpfalz SPD.
Bei der anschließenden Neuwahl wurde der Neumarkter Johannes Foitzik einstimmig zum Vorsitzenden des Unterbezirks gewählt. Foitzik möchte die Zusammenarbeit unter den Kreis-verbänden verstärken und die Parteimitglieder stärker in Meinungsbildungsprozesse einbinden.
Einstimmig wurde auch David Mandrella zum Vertreter der JUSOS im Unterbezirksvorstand bestimmt. Der 20jährige Student aus Kümmersbruck wurde tags zuvor Vorsitzender der JUSOS im Unterbezirk.
Die Stadtverbandsvorsitzenden des Stadtverbandes Amberg Simone Böhm-Donhauser und Dieter Weiß, der Vorsitzende des Kreisverbandes Amberg-Sulzbach Uwe Bergmann, die SPD-Fraktionsvorsitzende im Amberger Stadtrat Birgit Fruth, sowie Altlandrat Armin Nentwig gratulierten den Neugewählten und wünschten ihnen viel Glück, Spaß und Erfolg für die künftige Arbeit.
Zum Jahreswechsel war die Geschäftsstelle der SPD in Amberg von der Seminargasse in die Bahnhofstraße umgezogen. Dort fand das Büro des Unterbezirks, sowie der SPD-Stadtverband und die Amberger SPD-Stadtratsfraktion, gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt eine neue Bleibe. Als Dank für ihr Engagement bei der Objektsuche, beim Umzug und bei der Abwicklung der alten Immobilie erhielt Geschäftsstellenleiterin Isabell Ebert aus den Händen des Amberger Stadtverbandsvorsitzenden und Mitglied des Unterbezirksvorstands Dieter Weiß eine Ansicht des Hauses in der Bahnhofstraße aus dem Jahr 1914 und den tosenden Applaus der Delegierten.
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